Innovativer Ansatz: Campuslösung Projekt „Berlin M21“.
Visualisierungen: Panattoni
FWährend die Politik und viele Teile der Wirtschaft mit den Herausforderungen von Pandemie, dem Ukraine-Krieg, Energieknappheit und den zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels ringen, nimmt die wirtschaftliche sowie gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Logistik weiter zu.
6,6 Mrd. €
generierte der Logistik-Investmentmarkt zum Halbjahr – Rekord.
4,6 Mrd. €
Quadratmeter betrug der Flächenumsatz im ersten Halbjahr – Rekord.
Quelle: BNP
Städtische Logistiklösungen: Über den Tellerrand schauen
Vor allem in den Städten und Metropolen sind zentral gelegene und gut angebundene Grundstücke gefragt, die nah an der urbanen Zielgruppe liegen und auch von Mitarbeitenden schnell und bequem erreicht werden können. Die mangelnde Flächenverfügbarkeit in Kombination mit steigenden Anforderungen sowohl seitens der Nutzer als auch der Kommunen für eine moderne sowie nachhaltige Flächengestaltung sowie ‑nutzung stellen Projektentwickler aus dem Logistikimmobilien-Segment vor Herausforderungen und fordern immer mehr die Bereitschaft, über den Tellerrand zu schauen.
Konkret braucht es ganzheitliche Flächenkonzepte, bei denen Standort, Infrastruktur, Prozesse und die Anforderungen aller Stakeholder (mit) bedacht werden. Dazu gehören nicht allein die Bedürfnisse der Nutzer, sondern auch und immer mehr die kommunalen Aspekte, angefangen bei einer hohen Drittverwendungsfähigkeit, der Stärkung der regionalen Wirtschaft bis hin zur Setzung städtebaulicher Akzente, die von Entwicklern ein hohes Maß an Erfahrung und Kompetenz verlangen.
Campuskonzepte auf dem Vormarsch
Angesichts der komplexen Anforderungen einer zukunftsfähigen urbanen Flächenentwicklung stechen gemischt nutzbare Campuskonzepte aus dem Lösungsspektrum heraus, da sie für alle Stakeholder Mehrwerte schaffen. So bieten sie einerseits mit der Kombination mehrerer Flächennutzungsarten vielfältige Ansiedlungsmöglichkeiten für eine Vielzahl diverser Branchen und Wirtschaftsbereiche wie Logistik, Gewerbe, Produktion oder Handel mit jeweils unterschiedlichen Nutzungsansprüchen und ‑bedürfnissen. Für die Kommune bedeutet gerade dieser höhere Nutzermix eine breitere Akzeptanz der städtischen Bevölkerung, da die Vorurteile gegenüber reinen Logistikansiedlungen entschärft werden können.
Darüber hinaus können Campuslösungen als Brownfield-Projekte entstehen und damit dringend benötigte Logistik- und Gewerbeflächen zur Verfügung stellen, ohne „grüne Wiese“ versiegeln zu müssen. Hier profitieren Kommunen und Nutzer gleichermaßen, da die Gemeinden durch Revitalisierungsvorhaben über neue und attraktive Flächen verfügen, während potenzielle Mieter auf eine bestehende Infrastruktur und eine hervorragende städtische Anbindung zurückgreifen können.
Visualisierungen: Panattoni
Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit
Dabei können sich Lösungen aus den verschiedenen Segmenten gegenseitig ergänzen. Beispielsweise ergeben sich Mehrwerte aus der Kombination emissionsarmer oder gar emissionsreduzierender Fassadenelemente wie Holz, recyceltem Beton oder Pflanzen und einer attraktiven Arbeitsumgebung. Well-Being-Bereiche zur Erholung der Mitarbeitenden lassen sich sogar mit dem aktiven Schutz und der Beförderung des Artenschutzes durch Vogelhäuser oder Insektenhotels kombinieren. Auch der Einsatz innovativer Lösungen wie naturnaher Luftfilteranlagen ist möglich.
Gleichzeitig können Ansiedlungsvorhaben nur gemeinsam gelingen. Bereits die 2021 vom Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) herausgegebene Studie „Logistik in der Kommune“ hat gezeigt, dass sich Kommunen mehr Transparenz und Dialogbereitschaft seitens der Wirtschaftsvertreter wünschen. Dazu hatte der DStGB mit der Initiative Logistikimmobilien (Logix) eine Umfrage unter Kommunen deutschlandweit durchgeführt. Die Studienergebnisse machen klar, dass ohne die proaktive Kommunikation mit den Gemeinden sowie ohne Einbeziehung der Bevölkerung Logistik-Ansiedlungsvorhaben nicht gelingen werden. Entwickler werden sich zukünftig an ihrem Verhältnis zu den Kommunen messen müssen.