Viele Kunden sehen die Nachhaltigkeitsbemühungen der Online-Händler kritisch und wünschen sich mehr Einfluss auf die ökologischen Aspekte einer Bestellung. Dies ist eines der Ergebnisse einer repräsentativen Studie mit mehr als 1.100 Teilnehmern des Start-ups Green Credits.
Demnach ist Nachhaltigkeit für die Hälfte der Kunden unter 29 Jahren Nachhaltigkeit einer der Gründe, die dezidiert gegen Online-Shopping sprechen. 80 Prozent der Online-Shopper wollen künftig im Bestell- und Lieferprozess mehr Einfluss auf die Nachhaltigkeit nehmen. „Handel und Logistik sind in der Pflicht, neue nachhaltige Lieferoptionen anzubieten. Die 24h-Lieferung braucht ihre nachhaltige Entsprechung “, sagt Daniel Kranz, einer der vier Co-Gründer von Green Credits.
Jan C. Rode gehört ebenfalls zum Gründerteam von Green Credits. Im Gespräch erklärt er die Ziele des Start-ups: „Wir wollen eine zentrale Schnittstelle zwischen Handel, Logistiker und Konsument schaffen, um nachhaltigeres Einkaufen zu ermöglichen.“ Mit der Studie wollten die Gründer zeigen, dass es einen Markt dafür gibt – auch für Logistiker. Bei der Umfrage gaben nur 32 Prozent der Teilnehmer an, dass es ihnen egal sei, welcher Dienstleister für die Lieferung zuständig sei. Je häufiger online geshoppt wird, desto wichtiger ist es den Kunden, wer Ihnen ihre Sendung liefert.
Frage: Wie wichtig ist es Ihnen, welcher Logistik-Dienstleister die Bestellung liefert?
Gesamte Studie
- sehr wichtig 33%
- eher wichtig 35%
- eher unwichtig 23%
- unwichtig 9%
Kaufen häufig
- sehr wichtig 52%
- eher wichtig 30%
- eher unwichtig 12%
- unwichtig 7%
Kaufen gelegentlich
- sehr wichtig 30%
- eher wichtig 36%
- eher unwichtig 25%
- unwichtig 9%
Kaufen selten
- sehr wichtig 18%
- eher wichtig 38%
- eher unwichtig 31%
- unwichtig 14%
Der Studie zufolge sind zudem viele Konsumenten bereit, zugunsten der Nachhaltigkeit länger auf ihre Lieferung zu warten. Nur 109 Teilnehmer gaben an, nicht auf die Bündelung mehrere Lieferungen warten zu wollen. Alle anderen sind im Durchschnitt dazu bereit 3,21 Tage zusätzlich zur Lieferzeit auf ihre Bestellung zu warten. Für Rode ist dies ein klares Zeichen, dass sich auch die Strategien der Logistiker ändern müssen: „Same-Day-Delivery hat bei nachhaltigkeitsaffinen Bestellern nur selten oberste Priorität.“ Nachhaltige Lieferkonzepte insbesondere auf der letzten Meile könnten dem Green Credits-Gründer zufolge künftig einen Differenzierungsvorteil für Lieferdienste bieten.
Das 2021 gegründete Green Credits entwickelt momentan eine Nachhaltigkeitsplattform und will somit Konsumenten Transparenz und Souveränität über die nachhaltige Ausgestaltung ihrer Online-Bestellprozesse verschaffen. Das Start-up ermöglicht ein zentrales Management von Bestellpräferenzen, die sich leicht auf alle teilnehmenden Shops anwenden lassen und incentiviert gleichzeitig nachhaltiges Bestellverhalten.
Frage: Wie viel länger wären Sie bereit für diese Leistung eines Logistikdienstleisters zu warten?
Bündelung mehrerer Lieferungen
Tage
Nachhaltige Zustellungsrouten
Tage
Zustellung mit
E‑Mobil/Fahrrad
Tage
Lieferung an
Paketshop